Kreislauf ist am besten!

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Aber auch Downcycling schont Ressourcen

Innovative Recycling-Technologien müssen besser gefördert werden

Vieles, was heute unter den Oberbegriff Recycling fällt, ist eigentlich „Downcycling“. Davon spricht man, wenn bei der Wiederverwertung ein Produkt oder Rohstoff von geringerer Qualität als ursprünglich entsteht. Das hört sich zunächst negativ an, doch auch das Downcycling ist von einer nicht zu vernachlässigenden ökologischen Bedeutung: Denn es hilft ebenfalls Ressourcen und so die Umwelt zu schonen. Damit ist Downcycling zwar nur „second best“, aber eben noch lange nicht schlecht. Sehr viel besser wäre es allerdings, wenn mit Innovationen, wie einem digitalen Wasserzeichen auf Kunststoffverpackungen, die Qualität des Recyclings gesteigert werden könnte. Dafür macht sich beispielhaft der Verpackungshersteller PACCOR stark. 

Ein Problem unserer modernen Wegwerfgesellschaft sind wachsende Abfallberge. Sie bekommen nicht zuletzt Zuwachs durch die in der Werbung vielfach immer noch bzw. immer wieder transportierte Botschaft, der Konsument müsse möglichst jeweils die neuesten Produktausführungen erwerben, selbst wenn vorhandene noch einwandfrei funktionieren. Dieses Verbraucherverhalten hat auch zur Folge, dass kein Interesse daran besteht, „alte“ Geräte weiterzuverwenden oder gegebenenfalls wieder instand setzen zu lassen. Stattdessen landen viele Produkte auf dem Müll, die sich dort eigentlich noch nicht wiederfinden müssten – und vergrößern so die Müllmenge. 

Mit Innovation zur Kreislaufwirtschaft

Dem setzen Verpackungsunternehmen – wie etwa das Branchenschwergewicht PACCOR – verstärkte Anstrengungen für mehr und effektiveres Recycling entgegen. Ein beredtes Beispiel hierfür ist die maßgebliche Beteiligung des Unternehmens an dem Leuchtturmprojekt HolyGrail 2.0: Dabei geht es um die Entwicklung eines digitalen Wasserzeichens auf Verpackungen, das helfen soll, Abfall besser sortieren und darüber mehr Kunststoff wiederverwerten zu können. Dieses Wasserzeichen, das einem QR-Code ähnelt, enthält Informationen über die Materialzusammensetzung von Verpackungen, die es den Sortieranlagen von Recyclingbetrieben erlauben, die Müllmengen gezielter in einzelne Fraktionen zu unterteilen. Dadurch werden die Voraussetzungen geschaffen, die Qualität des wiedergewonnenen Rezyklats zu verbessern. Und je hochwertiger das Rezyklat, desto größer ist seine Verwendbarkeit für wiederum hochwertige Folgeprodukte. Somit stellt die Qualität von Rezyklat einen wesentlichen Bestandteil eines geschlossenen Wertstoffkreislaufs dar – wie er von Umweltschützern und der einschlägigen Industrie gleichermaßen angestrebt wird.

Deshalb fordern Experten ja auch, Technologien stärker zu fördern, welche die notwendigen Voraussetzungen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft schaffen. Oder die weitere Kommerzialisierung des von PACCOR gemeinsam mit dem Technologiekonzern Digimarc entwickelten Barcodes für Kunststoffverpackungen mehr zu unterstützen, der als eine Art „digitaler Recyclingausweis“ die Recycling- und Kreislauffähigkeit von Kunststoffverpackungsprodukten erhöht. Denn mit solchen Innovationen lassen sich gesammelte Verpackungsabfälle besser scannen und eindeutig identifizieren. So wird die Basis für neue Wertströme von recycelten Kunststoffen geschaffen.

Rahmenbedingungen für Einsatz neuer Technologien schaffen

„Ähnlich diesen Projekten gibt es noch einiges, bislang ungenutztes Innovationspotenzial, das die Qualität des Recyclings steigern könnte“, weiß PACCOR-CEO Andreas Schütte. Er reklamiert daher auch immer wieder aufs Neue, endlich die Rahmenbedingungen für die Nutzung solch neuer Technologien zu schaffen bzw. deutlich zu verbessern. Dies nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund eines weiterwachsenden Rohstoffbedarfs in der Verpackungsindustrie. Dabei stieg bzw. steigt auch weiterhin die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Rezyklaten, weil die Hersteller von (Kunststoff-)Verpackungen immer mehr wiederverwendete Rohstoffe in ihren Produkten einsetzen wollen. Laut einer Untersuchung der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK) und der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) könnte der Einsatz von recyceltem Kunststoff in Verpackungen von 475 auf rund 960 Tausend Tonnen pro Jahr gesteigert werden.

Doch bis es soweit ist, halten Fachleute auch die zweitbeste Wiederverwertungsmöglichkeit, das sogenannte Downcycling, aus Umweltschutzgründen für nicht verzichtbar. Denn selbst dieses per Definition minderwertigere Recycling trägt immerhin wesentlich mit dazu bei, dass Rohstoffe wiederverwertet und Ressourcen geschont werden. So macht das Downcycling die Herstellung von Produkten aus neuen Rohstoffen überflüssig. Und das Verfahren verhindert, dass zunächst ausgediente Kunststoffprodukte ungenutzt im Abfall landen und die Müllberge vergrößern. So punktet auch diese nur als „second best“ eingestufte Verwertungsart unter Umweltschutzaspekten.

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